Die Hospizbewegung Baden auf Schulbesuch

Koffer, Filme und viel Symbolik
Mit einem Koffer, den jede Schülerin und jeder Schüler individuell für die letzte Reise packen kann und mit Zeichentrick- und Kurzfilmen wird in die Thematik eingeführt. Nachdem die Neugierde geweckt und das Vertrauen gefasst ist, gibt es keine Schranken mehr: „Die Schülerinnen und Schüler wollten genauso wissen, warum wir zu sterbenden Menschen und ihren Angehörigen gehen, wie es sie auch interessierte, wie wir überhaupt dazu kamen, für die Hospizbewegung tätig zu sein“, erzählen Martina Meissner, Karin Nakowitsch, Helga Eichwalder-Gabler und Andrea Klune. Und Martina Meissner erinnert sich: „Als meine Großmutter vor 30 Jahren zu Hause verstarb, waren wir hilflos – wer wusste damals schon so genau um die Schritte, Rechte und Pflichten im Todesfall Bescheid?“ Ihr erworbenes Wissen gibt sie seither mit viel Empathie weiter – und nimmt dem Tod damit ein wenig den Schrecken.
Karin Nakowitsch machte erste persönliche Erfahrungen mit dem Thema Hospiz, als ihre Mutter zuhause verstarb. Die Hospizbegleiterin war ihrer Familie in dieser schweren Zeit mit ihrem Wissen und ihrem Mitgefühl eine große Hilfe. Damals reifte in ihr der Gedanke, selbst einmal anderen Menschen in ähnlichen Situationen zu helfen. Sie absolvierte die Ausbildung für Lebens-, Sterbe- und Trauerbegleitung und arbeitet seither ehrenamtlich für die Hospizbewegung Baden.
Besuch beim Bestatter
Doch zurück zum Workshop: Auch ein Besuch beim Bestattungsunternehmen Birbamer stand am Programm, wo die Jugendlichen von allen Arten der Bestattungsmöglichkeiten und vieles mehr erfuhren. „Die Angestellten hatten diesmal eine sehr informative Präsentation vorbereitet“, lächelt Martina Meissner, „und alle Fragen wurden mit Geduld und praktischen Beispielen beantwortet. Bei einem unserer letzten Besuche fragte ein Schüler sogar, ob ein Bestatter eigentlich auch Freunde hat?“.
Am Ende der beiden Tage ziehen alle begeistert Resümee – viele von ihnen haben auch eine Reise ins Innere unternommen und sich auch gegenseitig besser kennengelernt. Was bleibt, ist das, was man hat – sein Leben – jeden Tag zu schätzen. Die Hospizbewegung Baden bietet den Workshop „Hospiz macht Schule“ regelmäßig für interessierte Schulklassen an.
Infos und Anmeldung:
Hospizbewegung Baden,
Mühlgasse 74,
Tel. 02252 22866